JUNG UND ALT!

Die Zukunft der Pflege in Kufstein im Altenwohnheim, aber nicht nur dort!

Von Vertretern der SeniorInnen ist Kritik gekommen, weil der Gemeinderat mit breiter Mehrheit die Unterbringung eines Kindergartens in vormaligen Räumen des Altenwohnheimes in Zell beschlossen hat. Man befürchtet, dadurch letztlich zu wenig Betten für die Pflege zur Verfügung zu haben. Das ist natürlich nicht richtig, darauf würde sich die Gemeinde nie einlassen. Tatsache ist, dass wir im Altenwohnheim Zell noch zwölf freie Betten haben, die wir jetzt schon seit langer Zeit nicht belegen können. Es gibt auch keine langen Wartelisten, dafür aber einen echten Notstand bei den Pflegekräften. Das wird leider vielfach ignoriert und der Ernst der Lage wird weder in der Bundes- noch in der Landespolitik ausreichend erkannt. Auch diejenigen jungen Menschen, die sich für eine Pflegeausbildung entschieden haben, springen in Scharen wieder ab und verlassen die Ausbildung noch vor ihrem Abschluss. Das sind ganz klare Alarmsignale, die in einen echten Pflegenotstand münden werden. 

Das ist heute bereits absehbar und es kann gar keine Rede davon sein, dass man zusätzliche Pflegebetten auch nur annähernd befüllen könnte. Man muss das Problem daher bei der Wurzel packen und die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte massiv verbessern. Ich rede hier von notwendigen Lohnerhöhungen von zumindest 50 % und auch davon, dass Pflegekräfte während ihrer Ausbildung anständig bezahlt werden müssen. Ein Taschengeld ist hier auf keinen Fall ausreichend, es braucht ein vollwertiges Gehalt. Wir benötigen diese Menschen in diesem Beruf, sonst wird eine Situation eintreten, die wir uns gar nicht vorstellen möchten.

Das geringste Problem besteht wohl darin, Pflegebetten zu errichten, das größte Problem ist das Personal! Die Leitung unseres Altenwohnheimes, nämlich sowohl der Heimleiter als auch der Pflegedienstleiter haben uns die Lösung mit dem Kindergarten vorgeschlagen, weil sie einerseits um die Personalsituation wissen, andererseits aber auch darum, wie wohltuend es für alte Menschen sein wird, wenn sie vermehrt mit Kindern zusammentreffen. Wir erwarten uns hier, was schon einzelne Aktionen in der Vergangenheit gezeigt haben, große Vorteile für Jung und Alt. Es ist nicht sinnvoll, diese Personengruppen gegeneinander auszuspielen. Es wird hier ein großartiges Miteinander geben, von dem alle Beteiligten profitieren. 

Schon jetzt gibt es auch Alternativen zum Altenwohnheim, nämlich 16 Wohnungen im obersten Geschoß im Altenwohnheim Innpark und 8 von der Stadt angemietete 5-Euro-Wohnungen direkt neben dem Sozialsprengel. Aber, das müssen noch viel mehr Wohnungen werden und dafür werden wir rasch sorgen!

Wir werden die gesamte Altenpflege in Kufstein auf neue Beine stellen und arbeiten mit Fachleuten ein Konzept aus, das auf den Bedarf jedes einzelnen Menschen eingeht und die für ihn beste Form der Unterbringung und Versorgung feststellt.

Das kann natürlich auch die Unterbringung im Altenwohnheim sein, oft aber ist es die Übersiedlung in ein Betreutes Wohnen nach modernsten Gesichtspunkten in allen Ortsteilen von Kufstein, wo für Essen, Reinigung und auch Versorgung im Gesundheitsbereich, Hilfe bei Problemen des Alltags und geselliges Beisammensein mit anderen BewohnerInnen oder BesucherInnen gesorgt wird. Im Haus befindet sich dann auch eine stets zuständige MitarbeiterIn, die Tag und Nacht zur Unterstützung bereit ist. Wer nur im Urlaub der pflegenden Angehörigen eine Unterbringung braucht soll, sie als Kurzzeitpflege erhalten und wer das nur an manchen Tagen will, der bekommt die Tagesbetreuung. Das ist der viel bessere Weg, als einfach nur immer wieder neue Altenwohnheime zu bauen. Aber auch das werden wir tun, wenn es notwendig ist, in diesem Fall wohl als nächstes in Sparchen.

Mag. Martin Krumschnabel

Bürgermeister der Stadt Kufstein

BUDGETREDE FÜR DAS BUDGET 2022

Auszug aus der Rede vom 15.12.2021, die Live als Stream übertragen wurde und

die auf You Tube in voller Länge abgerufen werden kann!

Hoher Gemeinderat, sehr geehrte Damen und Herren!

Gesamthaushalt, wie viel Geld geben wir aus und wieviel nehmen wir ein?

Einnahmen in der operativen Gebarung von EUR 64,1 Mio. stehen Auszahlungen von EUR 58,9 Mio. gegenüber, woraus sich ein Überschuss von EUR 5,1 Mio. ergibt. Wir werden aus dem ordentlichen Haushalt rund EUR 1,7 Mio. für Investitionen aufwenden, in Summe gemeinsam mit dem früher so bezeichneten AoH (außerordentlichen Haushalt) EUR 6,9 Mio. an Investitionen, sodass sich nach Abwicklung der Gesamtfinanzierung des ordentlichen und außerordentlichen Haushaltes ein Minus von EUR 350.000,00 ergeben würde, was jedoch durch frei verfügbare Mittel zum Jahresende ohne Weiteres gedeckt ist.

Die frei verfügbaren Mittel des Voranschlages, nämlich der Überschuss aus der operativen Gebarung abzüglich des Schuldendienstes, ergibt frei verfügbare Mittel der Gemeinde von EUR 2,368 Mio., sohin deutlich mehr als im Vorjahr, da waren es lediglich EUR 0,97 Mio.

Selbst nach Abdeckung des oben angeführten negativen Finanzierungssaldos verbleiben positive Rücklagen von rund EUR 1,6 Mio.

Wir haben Schulden abgebaut und machen 2022 auch keine neuen Schulden!

Diese erfreulichen Haushaltsdaten finden im gesamten Voranschlag 2022 Niederschlag. Einerseits haben wir im Jahr 2021 keine Schulden gemacht, sodass wir unseren Schuldenstand um rund EUR 2,5 Mio. verringert haben und meine Zielsetzung ist es, dass dies auch im Jahr 2022 so sein soll. Wie ich bereits im Vorjahr erklärt habe, können wir diesen positiven Befund aber nicht in Zahlen gießen, weil dies vom Rechenwerk nicht vorgesehen ist, sodass wir im Voranschlag Darlehen von EUR 2,5 Mio. ausweisen. Wie aber bereits 2021, ist es meine Absicht diese Schulden nach Möglichkeit nicht aufzunehmen. Ob und wie weit dies möglich sein wird, hängt ausschließlich von der konjunkturellen Gesamtsituation ab, die ganz wesentlich durch die Covid-Pandemie beeinflusst wird.

Es kann gar keine Rede davon sein, dass Kufstein die am höchsten verschuldete Gemeinde im Bezirk ist! Wir haben wesentlich bessere Pro-Kopf-Verschuldung als andere Gemeinden und stehen auch im Vergleich der Bezirkshauptstädte gut da!

Das Vermögen der Stadt Kufstein beträgt laut Rechnungsabschluss 2020 mittlerweile EUR 462.349.707,94 und zeigt die wirtschaftliche Kraft der Stadt Kufstein.

Abzüglich aller Verbindlichkeiten und Rückstellungen ergibt sich ein Nettovermögen von EUR 420 Mio. 

Der Gesamtfinanzierungshaushalt von EUR 68,7 Mio. betrifft zu 85,8 % laufenden Aufwand und zu 10,14 % Investitionen. Rund 4 % des Haushaltes benötigen wir für den Schuldendienst.

Wie steigen die Einnahmen im Vergleich zu früher?

Wie ein Vergleich der letzten Jahre zeigt, steigen die Einnahmen von 2021 auf 2022 um rund 9,9 %.Verantwortlich dafür sind gestiegene Abgabenertragsanteile, die nach der Prognose um 21,1 % wachsen sollen, sodass wir 2022 aus diesem Titel rund EUR 26,4 Mio. Einnahmen erwarten dürfen. Ebenso steigen unsere eigenen Steuern, die Kommunalsteuer sollte sich um 8,5 % gegenüber dem pandemiebedingten eher schwachen Jahr 2021 auf EUR 9,2 Mio. steigern. Ebenso haben wir bei den Erschließungskosten eine Steigerung von 17,9 % auf EUR 1,1 Mio. vorgesehen. 

Dem gegenüber ist nicht vorgesehen, den Schuldenstand zu erhöhen. Von 2020 auf 2021 sind die Schulden um EUR 2,5 Mio. gesunken, wir haben damit auch deutlich weniger Schulden als noch 2019 und werden im Jahr 2022 diese Entwicklung weiter betreiben. Die Schulden sind also in einem Jahr um rund 9 % gesunken!

Eine ähnliche Senkung würde mir auch für 2022 vorschweben, wo wir einen Schuldendienst von rund EUR 2,5 Mio. für Tilgungen haben, um diesen Betrag könnten wir theoretisch noch einmal unsere Schulden senken.

Wofür geben wir in der Stadt Geld aus?

Auf den Präsentationsfolien habe ich im Detail aufgelistet, welche Beträge die Stadt Kufstein im Jahr 2022 für 

  • öffentliche Sicherheit (rund EUR 2,2 Mio.),
  • Schulen in Kufstein (rund EUR 3,8 Mio.),
  • Kinderbetreuung (rund EUR 3,9 Mio.) und
  • Maßnahmen für Kinder und Jugendliche (rund EUR 520.000,00)

vorgesehen hat.

Die Subventionen für Sportvereine werden sich auf rund EUR 435.000,00 belaufen, die Sportanlagen kosten uns rund EUR 1,3 Mio. im Jahr und in der Kultur werden wir rund EUR 2,1 Mio. für Institutionen und Veranstaltungen ausgeben.

Das Sozial- und Gesundheitsbudget ist natürlich noch wesentlich größer, hier werden wir ca. EUR 14,2 Mio. im Jahr 2022 aufwenden. Wir haben gerade in diesem Bereich Ausgaben, die andere Gemeinden nicht haben, wie die Miete einer Frauenwohnung, die Subvention der wichtigen Einrichtung Evita oder beispielsweise familienfördernde Maßnahmen, die mit rund EUR 95.000,00 pro Jahr zu Buche schlagen. Daraus erhalten Familien zu Weihnachten für ihre Kinder EUR 180,00 pro Kind.

Der Sozialfonds, Essen auf Rädern, Übergangswohnung für Jugendliche, Heizkostenzuschuss und ähnliche Ausgaben sind für mich nicht aus dem Budget wegzudenken.

Enorme Kosten verursachen die Krankenhäuser, das BKH Kufstein rund EUR 1,5 Mio., das Landeskrankenhaus sogar EUR 4,5 Mio.

In den Altenwohnheimen konnten wir den Abgang wieder einigermaßen in den Griff bekommen, trotzdem werden wir hier EUR 500.000,00 an fehlenden Einnahmen haben.

Für Gemeindestraßen werden wir inklusive einem Umsetzungsbetrag von über EUR 500.000,00 für ein Radwegekonzept über EUR 2 Mio. investieren. Wichtig ist, dass heuer der Bobweg auf die Festung mit rund EUR 630.000,00 umgesetzt wird.

Wirtschaft- und Tourismusförderung belaufen sich auf rund EUR 320.000,00 und zusätzlich geben wir noch einmal rund EUR 975.000,00 für Stadtmarketing aus, worin etwa auch die Kosten für Kufstein Unlimited oder das Kaiserfest beinhaltet sind. 

Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit liegt einerseits auf einer geplanten Sanierung des Kindergartens Endach, wo wir 2022 die Planungen durchführen und ab 2023 die Umsetzung und die Schaffung eines neuen Kindergartens in Zell-Lindenallee, wofür Kosten mit rund EUR 407.000,00 prognostiziert sind. Wir werden für die Baustufe 4 der Fachhochschule im nächsten Jahr EUR 500.000,00 bezahlen, für das Schulzentrum Sparchen noch einmal EUR 250.000,00 und wie bereits oben geschildert für neue Gemeindestraßen und Sanierungen rund EUR 1.030.000,00.

Der Hochwasserschutz ist natürlich ein besonderes Anliegen, hier werden wir in Summe EUR 716.000,00 für die Sofortmaßnahmen zu bezahlen haben und erwarten hier erhebliche Rückzahlungen aus dem Katastrophenfonds.

Ein Großprojekt im nächsten Jahr könnte die Errichtung des Wasserrettungsstützpunktes um rund EUR 1,1 Mio. sein, woran sich die Stadt Kufstein mit einem Grund im Wert von über EUR 500.000,00 und einer Barzahlung von EUR 240.000,00 beteiligt.

Der mittelfristige Finanzplan sieht Ausfinanzierungen des Schulzentrums Sparchen und der Baustelle Fachhochschule ebenso vor wie die Sanierung des Kindergartens in Endach sowie in den nächsten Jahren auch entsprechende Hochwasserschutzbauen für die Bäche. Hier wird im Übrigen an neuen Ideen gearbeitet, die durch ein entsprechendes Geschiebe-Rückhaltebecken unter Umständen Begleitmaßnahmen an den Bachbetten hinfällig machen könnten. Das wäre eine enorme Erleichterung für alle Anrainer.

Wie stehen wir im Vergleich zu früher da?

In Summe ist es für mich sehr erfreulich, dass wir mit deutlich weniger Schulden in das neue Jahr starten und damit defacto den Schuldenstand vor zwölf Jahren inflationsbereinigt in keiner Weise erhöht haben, sondern deutlich weniger Schulden aufweisen als damals und in diesen Jahren unglaubliche Investitionen in der Stadt umgesetzt werden konnten.

Diese erfreuliche Finanzpolitik führt dazu, dass der neue Gemeinderat ab 2022 wiederum große Projekte in Aussicht nehmen kann, die aus meiner Sicht gerade im Bildungsbereich notwendig sein werden.

JUNG UND ALT!

Die Zukunft der Pflege in Kufstein im Altenwohnheim, aber nicht nur dort!

Von Vertretern der SeniorInnen ist Kritik gekommen, weil der Gemeinderat mit breiter Mehrheit die Unterbringung eines Kindergartens in vormaligen Räumen des Altenwohnheimes in Zell beschlossen hat. Man befürchtet, dadurch letztlich zu wenig Betten für die Pflege zur Verfügung zu haben. Das ist natürlich nicht richtig, darauf würde sich die Gemeinde nie einlassen. Tatsache ist, dass wir im Altenwohnheim Zell noch zwölf freie Betten haben, die wir jetzt schon seit langer Zeit nicht belegen können. Es gibt auch keine langen Wartelisten, dafür aber einen echten Notstand bei den Pflegekräften. Das wird leider vielfach ignoriert und der Ernst der Lage wird weder in der Bundes- noch in der Landespolitik ausreichend erkannt. Auch diejenigen jungen Menschen, die sich für eine Pflegeausbildung entschieden haben, springen in Scharen wieder ab und verlassen die Ausbildung noch vor ihrem Abschluss. Das sind ganz klare Alarmsignale, die in einen echten Pflegenotstand münden werden. 

Das ist heute bereits absehbar und es kann gar keine Rede davon sein, dass man zusätzliche Pflegebetten auch nur annähernd befüllen könnte. Man muss das Problem daher bei der Wurzel packen und die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte massiv verbessern. Ich rede hier von notwendigen Lohnerhöhungen von zumindest 50 % und auch davon, dass Pflegekräfte während ihrer Ausbildung anständig bezahlt werden müssen. Ein Taschengeld ist hier auf keinen Fall ausreichend, es braucht ein vollwertiges Gehalt. Wir benötigen diese Menschen in diesem Beruf, sonst wird eine Situation eintreten, die wir uns gar nicht vorstellen möchten.

Das geringste Problem besteht wohl darin, Pflegebetten zu errichten, das größte Problem ist das Personal! Die Leitung unseres Altenwohnheimes, nämlich sowohl der Heimleiter als auch der Pflegedienstleiter haben uns die Lösung mit dem Kindergarten vorgeschlagen, weil sie einerseits um die Personalsituation wissen, andererseits aber auch darum, wie wohltuend es für alte Menschen sein wird, wenn sie vermehrt mit Kindern zusammentreffen. Wir erwarten uns hier, was schon einzelne Aktionen in der Vergangenheit gezeigt haben, große Vorteile für Jung und Alt. Es ist nicht sinnvoll, diese Personengruppen gegeneinander auszuspielen. Es wird hier ein großartiges Miteinander geben, von dem alle Beteiligten profitieren. 

Schon jetzt gibt es auch Alternativen zum Altenwohnheim, nämlich 16 Wohnungen im obersten Geschoß im Altenwohnheim Innpark und 8 von der Stadt angemietete 5-Euro-Wohnungen direkt neben dem Sozialsprengel. Aber, das müssen noch viel mehr Wohnungen werden und dafür werden wir rasch sorgen!

Wir werden die gesamte Altenpflege in Kufstein auf neue Beine stellen und arbeiten mit Fachleuten ein Konzept aus, das auf den Bedarf jedes einzelnen Menschen eingeht und die für ihn beste Form der Unterbringung und Versorgung feststellt.

Das kann natürlich auch die Unterbringung im Altenwohnheim sein, oft aber ist es die Übersiedlung in ein Betreutes Wohnen nach modernsten Gesichtspunkten in allen Ortsteilen von Kufstein, wo für Essen, Reinigung und auch Versorgung im Gesundheitsbereich, Hilfe bei Problemen des Alltags und geselliges Beisammensein mit anderen BewohnerInnen oder BesucherInnen gesorgt wird. Im Haus befindet sich dann auch eine stets zuständige MitarbeiterIn, die Tag und Nacht zur Unterstützung bereit ist. Wer nur im Urlaub der pflegenden Angehörigen eine Unterbringung braucht soll, sie als Kurzzeitpflege erhalten und wer das nur an manchen Tagen will, der bekommt die Tagesbetreuung. Das ist der viel bessere Weg, als einfach nur immer wieder neue Altenwohnheime zu bauen. Aber auch das werden wir tun, wenn es notwendig ist, in diesem Fall wohl als nächstes in Sparchen.

Mag. Martin Krumschnabel

Bürgermeister der Stadt Kufstein

Interview vom 10.2.2021

Neues Pflegekonzept für Kufstein

Derzeit gibt es in Kufstein genügend Pflegebetten, allein in Zell sind 12
Zimmer frei. Diese können wir aber nicht nutzen, weil das Personal fehlt.
Die Situation ist hier in Kufstein und anderen Gemeinden ganz ähnlich, eine
Beendigung dieses Personalnotstandes ist nicht zu erwarten. Einerseits
verlassen junge Menschen scharenweise ihre Ausbildung, andererseits wollen
auch bestehende Kräfte den Beruf aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre
verlassen. Die Maßnahmen des Landes sind aus meiner Sicht in keiner Weise
geeignet, dieses Problem zu lösen. Auch das derzeit angedachte Darlehen für
Pflegekräfte in Ausbildung ist aus meiner Sicht in Irrweg. 

Ich gehe nicht davon aus, dass Bund und Land das Problem lösen werden, trotzdem muss es gelöst werden, weil ja die Auswirkungen katastrophal wären. Meine Vorschläge für die Lösung der Probleme auf Landesebene wäre eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte, eine Verkürzung von deren Normalarbeitszeit und eine
durchgehende Bezahlung schon während der Ausbildung. Das ist alles nicht
billig, im Vergleich zum sich sonst auftuenden Problem allerdings aus meiner
Sicht noch immer die beste Lösung.


In dieser Frage habe ich gemeinsam mit der Heimleitung, Vzbgm. Brigitta Klein
und Finanzdirektor Peter Borchert eine andere Lösung gesucht. Wir haben dabei über
Vermittlung unseres Pflegedienstleiters einen Mann gefunden, der als
vormaliger Leiter des Pflegeheimes in Völs bereits vor zehn Jahren von der
Gemeinde den Auftrag erhalten hat, ein neues Konzept zu erstellen. Damals
stand die Pflege in Völs am Anschlag, das Heim war praktisch ständig bis auf
den letzten Platz besetzt, es drohte mittelfristig ein Mangel an freien
Pflegebetten. Das dort nun von vielen Experten mit Bürgerbeteiligung und
Beteiligung des Personals erstellte Konzept war letztlich so erfolgreich,
dass heute die Gemeinde Völs so viele freie Betten im Altenwohnheim hat,
dass dort Bürgerinnen und Bürger aus anderen Gemeinden aufgenommen werden
können. 

Damit das möglich ist muss eine Struktur aufgebaut werden, die auch noch
andere Lösungen möglich macht, als alte Menschen in ein Altenwohnheim in die stationäre Pflege zu bringen. 

Diese vorgelagerte Struktur sieht im Wesentlichen so aus, 

  • dass es eine völlige Trennung zwischen jenen Personen gibt, die individuell für ältere Mitmenschen die für sie günstigste Form der Betreuung bzw. Pflege suchen,
  • und jenen, die in dieser Struktur das dafür notwendige Angebot bereitstellen.

Dieses Angebot besteht aus

  • Kurzzeitpflege (zB Entlastung pflegender Angehöriger während des Urlaubs oder notwendige Pflege nach einem Spitalsaufenthalt, die aber nicht auf Dauer notwendig sein wird),
  • Tagespflege (Angehörige verbringen einen oder mehrere Tage in einer
    Einrichtung, verbringen den Rest des Alltages aber zuhause und werden dort gepflegt,
  • Betreutes Wohnen (im Sinne eines wirklichen Betreuten Wohnens in
    schönen Wohnungen mit einer Vor-Ort-Betreuung) oder eben 
  • stationäre Pflege in einem Altenwohnheim. Daneben könnte man auch noch
  •  andere Wohnformen andenken, wie etwa Wohngemeinschaften älterer Menschen.

Dazu wird die Struktur der Pflege auch insofern aufgelöst, als Pflegekräfte
unabhängig davon, ob sie im Altenwohnheim oder beim Sozialsprengel arbeiten, freiwillig in beiden Einrichtungen tätig sein können
. Es wäre also möglich, dass jemand einige Tage im Altenwohnheim, und andere wiederum im Sozialsprengel, sei es in der Heimbetreuung oder in der Tagesbetreuung arbeitet.

Dies ist einerseits die für Gemeinden finanziell günstigste Lösung, da ja
diese Wohnungen beispielsweise von den betreuten Menschen selbst bezahlt werden, andererseits aber wohl auch die humanste Lösung, wenn man davon ausgeht, dass Menschen eigentlich die gelindeste Form des Eingriffes in ihre Lebensführung bevorzugen werden.

Ich habe hier schon Vorgespräche mit der Neuen Heimat geführt, dort kann vielleicht noch im heurigen Jahr beim Neubau der Siedlung in Sparchen solche Wohnungen vorsehen,  wenn das aufgrund von zu vielen Absiedlern nicht möglich sein sollte, wäre dies in zwei Jahren der Fall. Das muss man natürlich in weiterer Folge auf alle Ortsteile von Kufstein umlegen.

Dies braucht einen entsprechenden Prozess, den wir in Kürze einleiten
wollen,
 damit wir die Menschen laufend von unserem Vorhaben informieren und gleichzeitig auch das Personal nicht „überfahren“. Man muss hier sicherlich auf Freiwilligkeit setzen, bei Neuanstellungen könnte auch eine Verpflichtung zur Tätigkeit in mehreren Einrichtungen vorgesehen werden. Den Sozialsprengel als solches könnte man unter Umständen in die Stadt oder allenfalls gemeinsam mit der städtischen Einrichtung in eine gemeinnützige Gesellschaft eingliedern.

Die Diskussion und der Dialog darüber soll jedenfalls in Kürze geführt werden, weil wir nicht darauf warten dürfen, bis Bund oder Land das Problem lösen.

Mag. Martin Krumschnabel, 

Bürgermeister

#1 Unser Bürgermeister

Er ist seit dem Jahr 2010 Bürgermeister der Stadt Kufstein, wobei er zunächst mit fünf Mandataren im Gemeinderat vertreten war, nach der Wahl 2016 waren es zehn Mandatare/innen im Kufsteiner Gemeinderat. 

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Brigitta Klein

#2 Brigitta Klein

Sie ist seit dem Jahr 2016 die erste Vizebürgermeisterin der Stadt Kufstein und im Team der Parteifreien vorrangig für Bildungs- und Integrationsfragen zuständig.

„Mein Hauptaugenmerk liegt auf allen Fragen der Bildung und der Integration. Besonders wichtig sind mir aber auch alle sozialen Fragen in der Stadt Kufstein und ich werde weiterhin daran arbeiten, dass Kufstein eine besonders familienfreundliche Stadt ist.“

Zitat: „Kinder sollten in einer sicheren, wunderschönen, kindgerechten Umgebung aufwachsen können“ – Unter diesem Motto haben wir uns für Kufstein entschieden.   Kufstein – ich lebe dich.“

 

 

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Stefan Hohenauer

#3 Stefan Hohenauer

Als Bau- und Umweltreferent der Stadt Kufstein hat er dafür gesorgt, dass die Kriterien des Klimaschutzes bei Bau- und Umweltprojekten in höchstem Maße umgesetzt wurden. 

„Mir ist es wichtig, dass Klimaschutz – im Besonderen Nachhaltigkeit und  sanfte Mobilität – in allen Bereichen und Projekten der Stadt einen noch höheren Stellenwert einnimmt. Ich werde im Rahmen der Raumordnung auch leistbares Wohnen für Kufstein umsetzen“

Zitat: „Ich bin glücklich Kufsteiner zu sein und stolz darauf, was wir in den letzten Jahren hier erreicht und geschaffen haben. Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft noch viele Möglichkeiten haben werden für Kufstein Projekte umzusetzen. 

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Werner Kainz

#4 Werner Kainz

Er ist im Team der Parteifreien für Personal- und Wohnungsangelegenheiten zuständig und er ist der Garant dafür, dass es in Kufstein eine faire Wohnungsvergabe gibt.

„Wir haben die Kriterien der Wohnungsvergabe so angepasst, dass niemand eine Wohnung zugeteilt erhält, die er nicht möchte. Die Schaffung leistbarer Wohnungen ist ein absoluter Schwerpunkt meiner Tätigkeit.“

Zitat: „Ich bin Parteifrei, weil wir gemeinsam für alle Kufsteinerinnen und Kufsteiner ein Ziel vor Augen haben – Lebensqualität und Sicherheit. Kufstein – ich lebe dich!

 

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Stefan Hohenauer
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Karin Eschelmüller