XI. Bauen und Wohnen
Zuletzt hat Mag. Karin Eschelmüller die Leitung des Bauauschusses übernommen, nachdem ihr Vorgänger daran spektakulär gescheitert ist. Harte Personalmaßnahmen waren dazu auch bei der BeamtInnenschaft notwendig, damit die Kufsteiner BürgerInnen den notwendigen Service in vernünftiger Zeit erhalten. In der nächsten Periode wird sie mit Mag. (FH)DI (FH) Paul Vadasz als neues Mitglied des Bauausschusses einen echten Fachmann an ihre Seite bekommen.
Bauen in Kufstein soll mit maßvoller Verdichtung vor sich gehen, die Inanspruchnahme zusätzlicher Grünflächen ist weitestgehend zu vermeiden. Das neue Raumordnungskonzept, welches ab 2023 erstellt wird, soll diesbezüglich restriktiv ausfallen und trotzdem im Rahmen bebauter Gebiete durch entsprechende Vorbehaltsflächenwidmungen auch die Erzielung leistbaren Wohnens ermöglichen. Entsprechende Zuschlagskriterien in der Raumordnung sollen den Bauträger animieren, darüber hinaus auch bei freifinanzierten Wohnungen Anteile für Wohnbau zu geförderten Preisen zu ermöglichen. Im geringen Bodenverbrauch ist Kufstein bisher schon vorbildlich! 95 % der Bauvorhaben der letzten 12 Jahre fanden ohne zusätzlichen Bodenverbrauch statt!
Wir haben hier schon im Dezember 2021 die entsprechenden Beschlüsse gefasst, die derzeit zur Bewilligung beim Land Tirol liegen. Im Rahmen der Fortschreibung des Raumordnungskonzeptes werden wir auf die bis dahin gewonnen Erfahrungen mit den neuen Formulierungen zurückgreifen. Derzeit haben wir bei Neubauten privater Bauträger eine Quote von 30 % der Wohnungen zu leistbaren Wohnbauförderungs-Preisen, dies zusätzlich zu den geförderten Wohnungen, die derzeit in großer Zahl (z.B. Sparchen durch NHT, Willy-Graf-Straße durch TIGEWOSI) von den gemeinnützigen Wohnbauträgern errichtet werden.
Mit der Neuen Heimat haben wir vereinbart, dass in Sparchen rund 100 geförderte Eigentumswohnungen gebaut werden, nachdem in den letzten Jahrzehnten fast nur noch Mietwohnungen gebaut wurden. Wir brauchen aber beides und führen darüber Gespräche auch mit den anderen Gemeinnützigen Bauträgern in Tirol, die hier Zustimmung bereits signalisieren! Kufstein wird in den nächsten Jahren zahlreiche leistbare Wohnungen erhalten, das ist aufgrund zuletzt durchgeführter Widmungen und vieler Gespräche bereits gesichert!
Aber nicht nur! Auch der Bau hochwertigster Eigentumswohnungen hat seine Berechtigung und viele KufsteinerInnen leisten sich auch diese Wohnform. Seien wir froh, dass das so ist, denn das verweist auf eine gute Wirtschaftssituation in unserer Stadt, die sich auch in den ständig steigenden Kommunalsteuereinnahmen der Stadt niederschlägt. Durch die raumordnungsrechtlichen Verträge stellen wir sicher, dass z.B. beim Projekt Clara-Park in Weissach rund 50 leistbare Eigentumswohnungen für KufsteinerInnen zur Verfügung stehen.
Die Errichtung eines Studierendenheimes ist ein guter Weg, um die Konkurrenz zwischen Studierenden und Familien auf dem Wohnungsmarkt weitgehend auszuschalten und somit ein wichtiger Beitrag zur Linderung der Wohnungsnot. In Sparchen werden von der Erzdiözese Salzburg sowohl zahlreiche geförderte Mietwohnungen als auch ein Studentenheim in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule errichtet und beides trägt massiv zur Entspannung am Wohnungsmarkt bei.
Für besondere Lebenssituationen sind besondere Wohnformen geeignet, beispielsweise Gemeinschaftswohnungen für alleinstehende Eltern. Auch das ist konkret in Sparchen bereits bei den städtebaulichen Planungen berücksichtigt und wird auch Teil des Konzeptes sein, wenn es um die Bebauung des Kasernenareals geht, wo neben frei finanzierten auch zahlreiche geförderte Wohnungen errichtet werden.
Sollte es entgegen den derzeit bei uns bereits bekannten Plänen dann noch immer zu wenige leistbare Wohnungen geben, sollte die Stadt selbst eine kommunale Wohnbaugesellschaft gründen und damit solche Wohnungen bauen. Auch damit kann man die Schaffung leistbaren Eigentums verstärkt ermöglichen.
Die Wohnungsvergabe haben wir in den letzten Jahren mehrfach umgebaut und verbessert. Wir planen für die Zukunft hier auch eine entsprechende Internetplattform einzurichten, damit WohnungswerberInnen rasch über ihre Platzierung aber auch über das Angebot informiert sind. Unser Wohnungsreferent Werner Kainz ist der Garant dafür, dass hier auch in Zukunft faire Verhältnisse herrschen und die Vergabe völlig gerecht ohne parteipolitischen Einfluss erfolgt.