Gemeinderätin Mag. Karin Eschelmüller

RAUMORDNUNG UND ORTSBILDSCHUTZ

Seit Jahren war zu bemerken, dass die Kufsteiner Bevölkerung mit der baulichen Entwicklung der Stadt nicht mehr ganz einverstanden war. Zwar hat man immer wieder gelobt, dass moderne und auch sinnvolle Gebäude errichtet werden, in Summe hatte man aber doch das Gefühl, dass das Stadtbild auf Dauer darunter leiden wird.

Wir haben uns entschlossen, dem nunmehr massiv entgegen zu wirken und die zukünftige Entwicklung der Stadt auf neue Beine zu stellen.

Dazu dient einerseits eine sehr restriktive Raumordnung, die dazu führen soll, dass die Siedlungsgrenzen der Stadt Kufstein eingehalten werden und nicht in kürzester Zeit alle verbleibenden Wiesen zugebaut werden. Es muss auch möglich sein, in Kufstein einen Spaziergang zu machen, ohne laufend an Hausgärten vorbeizugehen oder auf Balkone zu blicken. Dies ist ein Bedürfnis der Bevölkerung, das wir unbedingt erfüllen möchten.

Ebenso ist es ein Bedürfnis der Bevölkerung, dass die Bauten in Kufstein qualitativ besser werden, insbesondere sollen große und dichte Gebäude nach Möglichkeit vermieden werden. Eine aufgelockerte Bauweise hebt die Qualität, dies nicht nur für die Bewohner selbst, sondern auch für den Betrachter.

Dementsprechend erfolgt für nicht bebaute Grundstücke eine Dichtereduzierung, die diesen Qualitätssprung in Kufstein bei neuen Bauwerken bringen wird.

Dass wir uns im Inneren der Stadt um höchste Qualität bemüht haben, zeigen die gelungenen Umbauarbeiten am Unteren Stadtplatz und am Fischergries.

In die selbe Kerbe schlagen wir mit dem Ortsbildschutzgesetz, womit im Kernbereich der Stadt sichergestellt ist, dass Umbauten, Zubauten und Neubauten nur unter strenger Beobachtung von Experten erfolgen können, die auch entsprechende Auflagen für die Bauwerber formulieren können. Dies geht von Gebäudehöhen bis zu Dachkonstruktionen und Fenstern, die dem Bestand anzupassen sind und wo den Bauwerbern, denen dadurch Mehrkosten entstehen sollten, öffentliche Förderungen zuerkannt werden können.

Wenn es jetzt von manchen Seiten hier erheblichen Widerstand gibt, so ist einerseits darauf hinzuweisen, dass all diese Gespräche zwischen den Fraktionen einvernehmlich durchgeführt wurden und im Ausschuss für die Raumordnungsangelegenheiten alle Vorgänge einstimmig waren und auch das Land Tirol die Vorgangsweise der Stadt Kufstein gelobt hat. Dass jetzt dies alles dem Raumordnungsgesetz nicht entsprechen würde, ist wohl nur die Meinung einiger Unverbesserlicher, die Kufstein in kürzester Zeit so verbauen würden, dass von einer lebenswerten Stadt nichts mehr zu finden ist.

Wir stehen jedenfalls dafür, dass die Stadt Kufstein sich maßvoll weiter entwickelt, dass neue Gebäude qualitativ hochwertig sind und dass gerade im Zentrum der Stadt Umbauten mit besonderem Bedacht auf das Ortsbild vorgenommen werden. Dies entspricht auch den gültigen Beschlüssen des Gemeinderates der Stadt Kufstein, die in dieser Periode herbeigeführt wurden.